Wer kennt es nicht: Der halbjährliche Radwechsel steht an und mit ihm die Frage nach der richtigen Pflege. Neben neuen Reifen und dem passenden Drehmomentschlüssel taucht immer wieder das Thema “Kupferpaste” auf. Doch wozu eigentlich? Benötigt man Kupferpaste beim Radwechsel überhaupt oder handelt es sich dabei um ein Relikt aus alten Schrauberzeiten?
In diesem Artikel wollen wir uns diesem Thema genauer widmen und Ihnen alle wichtigen Informationen rund um die Verwendung von Kupferpaste beim Radwechsel liefern.
Was ist Kupferpaste und wozu dient sie?
Kupferpaste ist ein hochtemperaturbeständiger Schmierstoff, der aus feinen Kupferpartikeln und einem Trägeröl besteht. Sie wird vor allem dort eingesetzt, wo hohe Temperaturen und starke mechanische Belastungen herrschen, wie beispielsweise an Bremsen, Auspuffanlagen oder eben auch Radbolzen.
Kupferpaste erfüllt dabei mehrere Funktionen:
- Verhindert Festfressen: Durch ihre spezielle Zusammensetzung wirkt Kupferpaste dem sogenannten “Festfressen” entgegen. Das bedeutet, sie verhindert, dass sich zwei Metalloberflächen unter Druck und Hitze dauerhaft miteinander verbinden. Dies ist besonders wichtig bei Radbolzen, die hohen Kräften ausgesetzt sind und sich sonst beim nächsten Radwechsel nur schwer lösen lassen würden.
- Schützt vor Korrosion: Die Kupferpartikel in der Paste bilden eine schützende Schicht auf den Metalloberflächen und verhindern so, dass Feuchtigkeit eindringen und Rostbildung verursachen kann.
- Erleichtert die Montage: Kupferpaste wirkt gleichzeitig als Montagehilfe und erleichtert das Anziehen und Lösen von Schrauben und Muttern.
Kupferpaste Tube
Brauche ich Kupferpaste beim Radwechsel wirklich?
Die Meinungen über die Notwendigkeit von Kupferpaste beim Radwechsel gehen auseinander. Während einige Autofahrer auf den Einsatz schwören, halten ihn andere für überflüssig. Fakt ist: Moderne Fahrzeuge und insbesondere Aluminiumfelgen sind empfindlicher gegenüber Korrosion. Die Verwendung von Kupferpaste kann hier einen zusätzlichen Schutz bieten und die Lebensdauer der Felgen verlängern.
“Gerade bei Alufelgen ist Kupferpaste ein Muss”, betont auch Kfz-Meister Hans Müller aus Berlin. “Die Paste verhindert, dass die Felgen an den Auflageflächen der Radnabe festbacken und sich beim nächsten Reifenwechsel nur schwer lösen lassen.”
Kupferpaste richtig anwenden: So geht’s!
Die Anwendung von Kupferpaste ist denkbar einfach. Tragen Sie einfach eine dünne Schicht auf die Gewindegänge der Radbolzen oder -muttern sowie auf die Auflageflächen der Felge auf. Vermeiden Sie es, die Paste auf die Bremsscheiben oder -beläge zu bekommen, da dies die Bremsleistung negativ beeinflussen kann.
Tipp: Verwenden Sie zum Auftragen der Kupferpaste am besten einen Pinsel oder einen Wattestäbchen. So lässt sich die Paste präzise auftragen und ein Verschmieren wird verhindert.
Gibt es Alternativen zur Kupferpaste?
Neben der klassischen Kupferpaste gibt es auch einige Alternativen, die sich für den Einsatz beim Radwechsel eignen:
- Keramikpaste: Keramikpaste bietet ähnliche Eigenschaften wie Kupferpaste, ist jedoch noch temperaturbeständiger und eignet sich daher besonders für Hochleistungsfahrzeuge.
- Montagepaste: Montagepasten sind meist auf Basis von Mineralölen oder synthetischen Ölen hergestellt und bieten ebenfalls einen guten Schutz vor Festfressen und Korrosion.
Verschiedene Montage Pasten
Fazit: Kupferpaste – Ein kleiner Aufwand mit großer Wirkung
Obwohl die Verwendung von Kupferpaste beim Radwechsel kein Muss ist, bietet sie doch einige Vorteile und kann dazu beitragen, die Lebensdauer Ihrer Felgen zu verlängern und Ihnen den nächsten Radwechsel zu erleichtern.
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